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Kundgebung: "Nein zu Tiertransporten!"

Verantwortlicher Autor: Sergej Perelman Frankfurt a. M., 20.09.2023, 12:12 Uhr
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Demonstrantinnen mit Banner, Bad Waldsee, Juli 2023
Demonstrantinnen mit Banner, Bad Waldsee, Juli 2023  Bild: XOrga, www.xorga.org

Frankfurt a. M. [ENA] Tierschutzbündnis 'XOrga - vereint für Tierrechte' lädt zur Kundgebung mit dem Motto: "Jedes Leben zählt: Wir sagen Nein zur Anbindehaltung, Nein zu Tiertransporten, Nein zur Milchindustrie" am 30.9.23 von 12.00 bis 16.00 Uhr in Frankfurt a. M. vor dem Einkaufszentrum MyZeil ein.

Im Folgenden wird die Pressemitteilung von XOrga vom 18.09.2023 veröffentlicht.

Mit der Veranstaltung "Jedes Leben zählt: Wir sagen Nein zur Anbindehaltung, Nein zu Tiertransporten, Nein zur Milchindustrie" will das Bündnis auf das große Leid, das die Milchindustrie hervorbringt, aufmerksam machen. "Nicht wenige Menschen sind inzwischen auf eine vegetarische Ernährung umgestiegen. Sie verzichten auf Fleisch, weil ihnen die Bilder aus Schlachthöfen nicht aus dem Kopf gehen. Aber was sie nicht wissen oder ignorieren, sind die Folgen ihres Milchproduktekonsums", so Natascha Wenrich aus Mönchengladbach, eine der Mitgründerinnen des Bündnisses.

Damit Kühe überhaupt Milch geben, müssen sie nämlich jedes Jahr ein Kalb gebären. Weil die Milch jedoch für den Menschen gedacht ist, werden die Kälber fast immer kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt. "Das ist emotional ein äußert schmerzlicher Prozess", meint Annette Krehmslehner, die aus Baden-Württemberg angereist und selbst Mutter ist und weiß, dass Kuh und Kalb tagelang nacheinander brüllen. Die Kälbchen stehen dann einzeln in z.B. Kälberiglus, eine Form der Qualhaltung, die aus Sicht des Bündnisses verboten werden muss.

Auch die Anbindehaltung, bei der Rinder ganzjährig oder einige Monate während der Winterzeit im Stall angebunden sind, muss aus Sicht des Bündnisses verboten werden. Den Tieren werden dadurch grundlegende Bedürfnisse versagt, (z.B. Bewegung, sich kratzen können). Euter- oder Gelenkentzündungen, Einschnürungen am Hals und psychische Probleme sind die Konsequenz. Ca. 1 Million Rinder sind in Deutschland von dieser Qualhaltung betroffen, im Übrigen auch solche auf Biobetrieben.

Demonstranten mit Banner, Bad Waldsee, Juli 2023
Demonstrantin mit Plakat, Bad Waldsee, Juli 2023

Des Weiteren fordern die Tierrechtlerinnen ein Verbot der Kälbertransporte. In ihrer informativen Rede weist Susanne Kirn-Egeler, die ebenfalls aus Baden-Württemberg angereist ist, darauf hin, dass die meisten männlichen Kälber, weil sie für die Milchindustrie unrentabel sind, oft schon im Alter von vier Wochen, in andere EU Länder verkauft werden. Auf den LKW können sie aber nicht angemessen versorgt werden, da sie noch auf Muttermilch angewiesen sind, sodass die Tierkinder neben dem Stress, auf dem LKW zu stehen, quälenden Hunger und Durst und körperliche Schmerzen erleiden.

XOrga unterstützt zudem eine vom "Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V." eingereichte Petition (die noch bis 5.10.23 unterschrieben werden kann) an den Deutschen Bundestag, die ein Transportverbot nicht-entwöhnter Kälber fordert. (Informationen zur Petition: https://bmt-tierschutz.bmtev.de/aktuelles_petition_tiertransporte.php) Dass Tiere überhaupt auf tage- manchmal wochenlangen Transporten auf LKW und Schiffen geschickt werden, ist für XOrga Mitglied Cornelia Praetorius aus Berlin unbegreiflich. Sie setzt sich mit ihren Bündnisfreundinnen für ein Verbot von Tiertransporten in sog. Drittländer ein. Das sind Länder wie Marokko, Ägypten, Algerien, Türkei oder Syrien.

Im vergangenen Jahr wurden aus Deutschland fast 8000 Rinder nach Marokko bzw. nach Ägypten transportiert; Drittländer, in denen die betäubungslose Schlachtung praktiziert wird, die oft einen bis zu 30-minütigen Todeskampf bedeutet. Nicht selten werden den Tieren, um sie wehrlos zu machen, die Augen ausgestochen und die Beinsehnen durchtrennt. „Wer die Bilder in einer der vielzähligen TV-Reportagen einmal gesehen hat, kann sie nie wieder vergessen. Ein Verbot der Tiertransporte in Drittländer ist längst überfällig“, so Praetorius, die mit dieser Forderung in Berlin regelmäßig Mahnwachen vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium abhält.

Auf der Kundgebung vor der MyZeil wollen die vier XOrga Frauen mit befreundeten Aktivist*innen vor allem Menschen, die gerade beim Einkaufsbummel sind, über die Folgen ihres Konsums aufklären. Neben Vorträgen, wird es einen Infotisch geben, es werden Fragespiele für Kinder und Erwachsene angeboten, Gedichte vorgegetragen und vor allem bekannte und weniger bekannte Songs dargeboten. Die XOrga Frauen sind froh, zwei Sängerinnen im Bündnis zu haben, die die Menschen mit ihren Liedern emotional erreichen können. Liedermacherin NETTE ist in der Tierrechtsbewegung inzwischen sehr bekannt. Ihr berührendes Lied MAMA sollte auch der letzten Milchkonsument*in Herz und Augen öffnen, so die Organisatorinnen überzeugt.

XOrga - vereint für Tierrechte ist ein Bündnis, das 5 Frauen aus verschiedenen Bundesländern ins Leben gerufen haben. Sie fordern von Politik und Wirtschaft eine Ende der Tierindustrie und die Förderung der pflanzenbasierten und tierleidfreien Ernährung. Weitere Informationen auf der website www.xorga.org.

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