
Nena Brockhaus "Mehr Geld als Verstand"
Wien [ENA] Eigentlich spricht man nicht über Geld, scheint ein unausgesprochenes Gesetz zu sein, aber die deutsche Journalistin und Fernsehmodaratorin Nena Brockhaus tut es trotzdem in ihrem Bestseller "Mehr Geld als Verstand: Wie die deutsche Politik dein Geld verprasst", auch wenn sie dabei etwas zu oberflächlich an dieses heiße Thema herangeht. Denn schon die wunderbare Liza Minelli singt "Money makes the world go round."
Nena Brockhaus bemängelt die kostspieligen Kampagnen der Bundesregierung, die sinnlosen Infrastrukturprojekte, den völlig überzogenen Sozialstaat, die Millionen, die an die Weltwirtschaftsmacht China und NGOS überwiesen werden oder die horrenden Kosten, die für Beraterverträge und externe Juristen ausgegeben werden. Angeblich verprassen Politiker*innen das Steuergeld für den schönen Schein zu dem auch der öffentliche Diskurs über Frauenquoten, Gendern, Diversität, Migration oder die Work-Life-Balance gehört. Warum interessiert es eigentlich die Wenigsten wofür der Staat das Geld ausgibt, Hauptsache es ist genügend da? Aber ist es wirklich das Steuergeld, dass die astronomischen Kosten der Zuwanderung oder der Wegwerfgesellschaft finanziert?
Viel zu wenig geht die Autorin auf die fantastische Schuldenpolitik ein, die nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, für eine nie da gewesene Geldschwemme sorgt, die nicht nur die Politik, sondern auch die Bevölkerung zu einem hemmungslosen Kapitalismus verführt, der die Länder teilweise in eine selbstzerstörerische soziale, wirtschaftliche, sicherheitspolitische und umweltproblematische Entwicklung treibt. Da hilft es auch nicht viel, wenn die Autorin vom "schwindenden Arbeitsethos" spricht in einer Zeit, wenn sich dieser, trotz "der Schönheit der Leistung" oft gar nicht mehr auszahlt. Deshalb resümiert sie auch lakonisch "Die Zeiten, in denen ein Deutscher auf seine Infrastruktur stolz sein konnte, sind lange vorbei."