
Tim Vollerts Sinnsuche mit Physik
Wien [ENA] Manchmal tut es vielleicht gut, wenn man die Atemlosigkeit der Gegenwart in den unendlichen kosmischen Dimensionen verschwinden lässt und uns bewusst wird, dass wir nur ein unbedeutendes Sandkorn in der Entwicklung eines Universums sind, in dem Raum und Zeit in unvorstellbaren Größen dahinschmelzen. Tim Vollert ermöglicht diese Meditation durchaus in seinem Buch "Mit Physik auf der Suche nach dem Sinn des Lebens".
Denn immerhin besteht das einzelne Sandkorn aus mehr Atomen als es Sandkörner in der Sahara gibt und selbst diese Zahl erblasst im Vergleich zu der Anzahl der Sterne, von denen fast jeder millionenfach größer als unsere Erde ist. Und trotzdem sind diese unermesslich vielen und großen Sterne nur Zwerge im leeren Raum, der jede Sekunde schneller als Lichtgeschwindigkeit größer wird. Aber was hat das mit dem Menschen zu tun? Aber warum haben die Naturgesetze des Universums, neben Galaxien, auch ein menschliches Bewusstsein erschaffen, dass nach dem Sinn des Lebens fragt, resümiert der Autor und sieht im Atom für Atom, Stern für Stern, Sandkorn für Sandkorn die Naturkräfte derartig perfekt kalibriert, um uns die Existenz zu ermöglichen.
Dabei glaubt Vollert, ähnlich wie Kant, dass unsere Existenz einen Sinn haben muss, weil wir ja nach ihm suchen und als Trost lässt er uns dann wissen, dass wir als Summe unserer Teilchen nie ganz vergehen werden, denn gerade damit leistet jedes Lebewesen seinen bescheidenen Beitrag zum Kreislauf der Natur. Nichtsdestotrotz geht es in den ersten beiden Dritteln des Buches hauptsächlich um die Grundlagen der Physik oder die Entstehung des Menschen, die der Autor von der Stunde Null entwickelt bis zum Zeitalter der Dunkelheit, der Geburt der Sterne und zur Entstehung des Lebens und letztendlich bis zur Geschichte unserer Erde, dem Homo Sapiens und dem unausweichlichen Aussterben der Menschheit bis hin zum Kältetod des Universums.