NABU: Wahl zum "Vogel des Jahres" 2024
Berlin [ENA] Seit 1. September 2023 ist das virtuelle Wahllokal für den "Vogel des Jahres" 2024 geöffnet. Fünf Kandidaten stehen zur Wahl: Rebhuhn, Kiebitz, Steinkauz, Rauchschwalbe und Wespenbussard. Wer von ihnen als Sieger hervorgehen wird, entscheidet sich am 5. Oktober, um 11 Uhr, denn dann schließt das Wahllokal und die Auszählung beginnt. Der Sieger wird noch am selben Tag bekanntgegeben. http://www.vogeldesjahres.de/
Im vergangenen Jahr wurde das Braunkehlchen zum "Vogel des Jahres" 2023 gekürt. Dieser Vogel gilt bereits als gefährdet. Rund 135.000 Menschen haben an der Mitmachaktion teilgenommen. Auch in diesem Jahr geht es um die gefährdete Vogelwelt. Fünf Kandidaten stehen zur Wahl, die nicht minder der Kategorie "gefährdet", "bald gefährdet" oder "auf der Vorwarnliste" zugeordnet sind. Gemeint sind Rebhuhn, Steinkauz, Rauchschwalbe, Kiebitz und Wespenbussard. Jedem Vogel ist ein Motto eines Naturschutzthemas in den Schnabel gelegt, das sein charakteristisches Lebensumfeld hervorhebt. So wirbt der "Gaukler der Lüfte", der Kiebitz, mit "Wasser marsch!" um Stimmen. Diese Vogelart ist "stark gefährdet", weil sie ihren Lebensraum verliert.
Als Wiesenbrüter braucht er feuchte Wiesen und Weiden, Moore und Sümpfe. Da immer mehr Feuchtgebiete trockengelegt, in Äcker umgewandelt oder intensiv bewirtschaftet werden, findet der Frühlingsbote kaum noch Platz zum Brüten. Laut Nabu werde es durch die Klimakrise zudem trockener. Das Rebhuhn, ein Bodenbrüter, braucht buschige Feldraine und Blühstreifen. In einer ausgeräumten Agrarlandschaft findet es keine Deckung. Durch Dünger und Ackergifte gibt es weniger Nahrung, weniger Insekten für das Rebhuhn. Seine Forderung heißt: "Mehr Vielfalt auf dem Acker!" Für die Rauchschwalbe sind früher Ställe und Scheunen kleiner Bauernhöfe ideale Nistmöglichkeiten gewesen. Heute sind Stallungen großer Viehbetriebe eher verschlossen.
Schwalbennester werden bei Sanierungen entfernt. Auf versiegelten Flächen fehlt der Rauchschwalbe zudem der Baustoff 'Lehmpfützen'. Ihr Motto heißt: "Matsch statt Asphalt!". An Wohnraum mangelt es auch dem Steinkauz. Er baucht alte Bäume mit Höhlen im Offenland. Diese gibt es vor allem auf Streuobstwiesen, die ohne Maschinen und Pestiziden gepflegt werden. Dort gibt es auch Insekten und kleine Wirbeltiere als Nahrung für ihn. Sein Motto heißt: "Mehr Wohnraum im Baum!" Der Wespenbussard, dessen Leibspeise Wespen sind, wirbt mit dem Slogan: "Für Insekten, gegen Gift!" Durch den Schwund an Insekten und den Rückgang von Würmern und Amphibien hat sich sein Speiseplan stark verringert. Er steht bereits in der Vorwarnliste der Roten Liste.
Die Vogelwahl ist eine Aktion des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) und des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV). www.NABU.de