Patriotische Zwangsopferung an der Maginot-Linie
Romanshorn TG [ENA] Für ein wie geartetes Staatsgebilde wäre man persönlich bereit, sich dergestalt einzusetzen, dass man unter Umständen – kriegsbedingt! – sogar sein eigenes Leben verwirkt? Wofür setzt sich ein Menschenkind mit Leib und Seele ein, notfalls bis zum Tod? Wenn es weiss, dass es nichts mehr zu verlieren hat. Reicht eine ideologische Wertehaltung, um seine Selbstaufopferung als Gewinn zu verbuchen? Wohl kaum!
Den wenigsten dürfte danach zumute sein, ihr kostbares Gottesgeschenk, das Leben, einfach so in die Tonne zu kloppen. In der Ukraine werden nun in einem letzten Aufwasch sämtliche Leute, die noch nicht als Kanonenfutter durch den kriegerischen Fleischwolf getrieben wurden, an die Front gejagt, ungeachtet des Alters oder der Eignung. 400’000 Männer sollen es mittlerweile gewesen sein, die für einen zweifelhaften Erfolg ihr Leben lassen mussten. Sie wurden, sollten sie nicht zeitig geflohen sein, sich freigekauft haben oder versteckt vor Zugriffskommandos leben, Opfer eines eiskalten Kalküls und der Fremdbestimmung.
Ihre Opferung ersparte Grossmächten, die auf dem Schachbrett ihre Machtpolitik bis auf Heller und Pfennig ausrechneten, humane Kosten. Die eigenen Soldaten blieben einem erhalten, das ausgeliehene und auf dem Schlachtfeld beschädigte oder total ausser Gefecht zerbombte Kriegsmaterial ist teilweise bloss geliehen und muss zurückgezahlt werden. Da dies materiell nicht geht, wird ausgeglichen, indem man fruchtbare Ackerböden mitsamt Infrastruktur in neue Besitzverhältnisse überführt. Diese werden von ausländischen Mächten vollkommen übernommen. Das ukrainische Parlament beschloss bereits im Frühjahr 2020, dergestalt vorzugehen, um Kredite vom Internationalen Währungsfonds (IWF) zu erhalten. In einer ersten Tranche erwirkte es 8 Mrd. Dollar.
Wo sind plötzlich alle die Freiwilligenkorps geblieben, die der Ukraine in der Stunde der Not zur Hilfe geeilt sind? Wenn sie nicht zerrieben worden sind, sind die einzelnen ausländischen Staatsbürger in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Söldner rechnen sich aus, inwieweit es sich lohnt, Kopf und Kragen zu riskieren. Ortsansässige Männer haben kaum eine Wahl, vom Status des Schlachtviehs zu flüchten. 20’000 Männer haben es versucht in den letzten Monaten. Sie wurden, dank Wärmebildkameras, in Grenznähe abgefangen und an die Front gesteckt , in den praktisch sicheren Tod getrieben. Auch in Polen ansässige wehrfähige Männer aus der Ukraine – es sollen ihrer 80’000 sein – sollen abgeschoben und zwangsrekrutiert werden.
Man möchte sich gerne vergewissert sehen, dass man im Landesinnern nicht sein Leben verspielt hat, wenn man kritische Fragen stellt. Das Zuhause möge einem Schutz bieten. Die Verfolgung Andersdenkender, ihre Einkerkerung oder Ermordung, das Unterdrücken jeglicher Opposition im Rahmen eines demokratischen Diskurses, das Verbot, die eigene Muttersprache zu sprechen – sie alle tragen dazu bei, dass die Motivation, an der Maginot-Linie eines für Jahre vorprogrammierten Krieges sich psychisch und physisch verheizen zu lassen, rasant schwindet.
Ein korrupter Klientelstaat in fremden Diensten, der selbst Chancen auf Friedensverhandlungen sausen lässt, seine Leute militärisch unzulänglich oder nicht auszubilden und auszurüsten vermag, sie in Rollkommandos überall aufgreift, um Löcher zu stopfen, hat seine Chancen aufs Überleben vertan. Er verrottet von innen her. Achselzuckend in Kauf genommene Leichenberge sind kein Kapital für eine glorreiche Zukunft.