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Ein Bienenvolk - ein Superorganismus

Verantwortlicher Autor: Gabriele M Perklitsch Klagenfurt, 29.05.2025, 12:25 Uhr
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Bienenwunder im Garten
Bienenwunder im Garten  Bild: Gabriele M. Perklitsch

Klagenfurt [ENA] Bienen sind ein einmaliges Wunder der Natur. Einzelne Bienen könnten allein nicht überleben. Doch im Bienenstock funktioniert alles wie in einem perfekt abgestimmten System. Arbeiterinnen, Königin und Drohnen übernehmen bestimmte Rollen – gemeinsam bilden sie einen sogenannten Superorganismus.

Ohne Bienen gäbe es kaum Obst oder Gemüse. Etwa 80 % aller Blütenpflanzen weltweit sind auf Bestäubung durch Insekten angewiesen – und Bienen sind dabei die wichtigsten Helfer. Sie tragen zur Bestäubung von 80 % aller Pflanzen bei. Bienen sehen Farben ganz anders als Menschen. Sie können UV-Licht wahrnehmen, das für uns unsichtbar ist. Viele Blumen haben UV-Muster, die den Bienen wie Leuchtschilder den Weg zum Nektar zeigen. Nur die weiblichen Bienen sammeln Nektar. Die fleißigen Arbeiterinnen im Stock – also die weiblichen Bienen – übernehmen das Sammeln von Nektar und Pollen. Die männlichen Bienen, die Drohnen, haben dagegen nur eine Aufgabe: die Königin zu begatten. Danach sterben sie. Jede Biene weiß also, was sie zu tun hat.

Bienen kommunizieren durch Tanzen. Die Honigbienen teilen sich damit gegenseitig mit, wo es Nahrung gibt. Den Tanz nennen wir den sogenannten Schwänzeltanz. Je nachdem, wie lange und in welchem Winkel sie tanzen, erfahren andere Bienen, in welche Richtung sie fliegen und wie weit die Nahrungsquelle entfernt ist. Bienen haben auch einen Super-Sinn für Magnetfelder. Sie besitzen eine Art inneren Kompass. Sie können das Erdmagnetfeld wahrnehmen und nutzen es zur Orientierung beim Fliegen. Manche Forscher glauben sogar, dass sie das Magnetfeld spüren, um auch bei bedecktem Himmel sicher zurück zum Bienenstock zu finden.

Bienen haben fünf Augen. Neben den zwei großen Facettenaugen besitzen Bienen noch drei kleine Punktaugen auf der Stirn. Diese sogenannten Ocelli helfen ihnen dabei, Lichtverhältnisse wahrzunehmen und sich im Flug zu orientieren – besonders wichtig beim schnellen Navigieren. Bienen erkennen sogar Gesichter, das haben Wissenschaftler unlängst herausgefunden. Bienen sind also in der Lage, menschliche Gesichter zu erkennen – ähnlich wie Menschen es tun. Sie merken sich die Anordnung von Augen, Nase und Mund und unterscheiden so zwischen verschiedenen Personen. Diese Fähigkeit hilft ihnen vermutlich auch, Blumen zu unterscheiden.

Nach getaner Arbeit brauchen Bienen wie wir Menschen, ihren Schlaf! Während der Nacht ruhen sie oft in Gruppen und zeigen ähnliche Schlafphasen wie Menschen. Forscher vermuten, dass Bienen während des Schlafens Informationen vom Tag verarbeiten – also eine Art „Traum“ erleben wie auch wir Menschen. Ja, vielleicht Träumen" sie auch wie wir. Wer weiß, was wir darüber noch herausfinden dürfen. Bienen sind sehr wichtig für das Leben von uns Menschen. Sie sind für uns da, bestäuben durch ihre tägliche Arbeit die Blüten von Obst und Gemüse. Wir dürfen dann die Früchte ihrer mühseligen Arbeit ernten. So sollten auch wir etwas für die Bienen tun.

Und hier kommt jeder von uns ins Spiel. Wir Menschen sind Teil dieses großen Wunders. Jeder von uns kann etwas tun, damit Bienen leben, wachsen und wirken können. Pflanze bunte Vielfalt - Egal ob Balkon, Garten oder Fensterbank: Pflanze heimische, bienenfreundliche Blumen wie Lavendel, Sonnenhut oder Wildkräuter. Schon ein Topf kann zum Paradies für hungrige Bienen werden. Verzichte auf Gifte: Pestizide und Insektensprays machen Bienen krank. Wer darauf verzichtet, schützt nicht nur Bienen, sondern auch Schmetterlinge, Vögel – und am Ende sich selbst. Schaffe Lebensräume: Totholz, ungemähte Wiesen oder kleine „Insektenhotels“ bieten Unterschlupf für Wildbienen, die keine Stöcke bauen, sondern einzeln leben. Auch sie sind wichtig.

Das Bienchen Mira aus meinem Garten erzählte mir diese kleine Geschichte: Hinter meinem alten Apfelbaum, auf einem Eck wilder Blumenwiese, summte ein kleines Bienenvolk durch die Luft. Es war ein ganz besonderer Tag: Die junge Biene Mira durfte zum ersten Mal mitfliegen, um Nektar zu sammeln. Sie war nervös. „Was, wenn ich den Weg zurück nicht finde? Was, wenn ich versage?“ Die alte Biene Luma legte ihr beruhigend ein Fühler auf den Rücken. „Vertrau deiner Natur, Mira. Du bist nicht allein – du bist Teil von etwas Größerem.“ Und tatsächlich – als Mira durch das Licht flog, offenbarten sich ihr Farben, die kein Mensch sehen kann. UV-Muster auf Blumen zeigten ihr den Weg.

Sie lernte, dass selbst das kleinste Lebewesen eine Spur von Magie trägt – und eine große Aufgabe. Zurück im Stock sah sie die uralte Weisheit ihres Volkes: Bienen, die tanzten, um Richtungen zu teilen. Andere, die den Nachwuchs fütterten. Wachs wurde gebaut, Honig wurde eingelagert – alles in perfektem Einklang. Mira war sprachlos. „Warum tun wir das alles?“, flüsterte sie am Abend. Die Königin, groß und würdevoll, antwortete mit leiser Kraft: „Weil ohne uns die Welt stiller wird. Die Blüten würden vergehen, die Früchte ausbleiben. Wir geben der Welt Leben – und wir brauchen dafür jeden einzelnen Flügelschlag. Gemeinsam schaffen wir Wunderbares.“

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